Paar Meissen Flaschenvasen mit Limoges-Emailmalerei


Schlanke Balusterform. Über ausgestelltem Rundfuß leicht gebauchter Korpus, in schmalen Hals und geringfügig ausschwingenden Rand übergehend. Eingelassener, aufgewölbter Deckel mit plastisch aufgelegter, zart modellierter, geöffneter Rosenblüte. Farbkräftiger kobaltblauer Fond. Schauseitig allegorische Darstellung der Dichtkunst und Bildhauerei, inspiriert von Vorlagen nach Wilhelm von Kaulbach. Oberhalb umlaufende, breite, stilisierte Rankenbordüre. Weiße, sog. Limoges-Emailmalerei. Goldrand. Meissen. Um 1900. Schwertermarke. H. 37 cm.
Die weiße, in mehreren dünnen Schichten aufgetragene und dadurch reliefartig erscheinende Emailmalerei hebt sich kontrastreich vom kobaltblauen Fond ab. Die Kombination aus weißem Farbauftrag und blauem Fond ist eine Nachahmung der berühmten Limosiner Emailarbeiten mit Maleremail, bei der Emailfarben, zumeist in Blau und Weiß, auf Kupfer aufgebracht und mit Gold versehen wurden. Im 19. Jh. wurde diese Art der Porzellanmalerei in europäischen Manufakturen beliebt und bereits vor der Einführung in die Meissener Manufaktur durch Ernst August Leuteritz 1865 von den Manufakturen in Worcester und Sèvres ausgeführt. Die Manufaktur Meissen stellte 1867 erstmals auf der Pariser Weltausstellung eine Kratervase mit Limoges-Emailmalerei vor.
Vgl. Berling, Festschrift, S. 91, Siemen, S. 367f.; Jedding, S.39; 86f.
A pair of cobalt-blue ground vases with allegorical depiction of the poetry and sculpture after W. von Kaulbach in white so-called Limoges enamel-painting. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1900.


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