OTTO NAGEL (1894–1967, Berlin)


OTTO NAGEL (1894–1967, Berlin) Berliner Bahnübergang im Norden
Öl auf Hartfaser. 1937.
32 x 42 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "Otto Nagel“ und datiert.
Schallenberg-Nagel 314.
Provenienz Nachlass Wolfgang Frankenstein
Literatur: Wolfgang Hütt: Otto Nagel, Kunst und Gesellschaft, Henschelverlag, Berlin, 1988
Im "roten" Wedding, wo sich schon früh eine Keimzelle der Arbeiterbewegung bildete, fühlte sich Nagel immer heimisch. 1935 zog er samt Familie in eine Wohnung in der Badstraße 65, nur unweit des Bahnhofs Gesundbrunnen gelegen. In diesem Umfeld, an einem der nördlichen Bahnübergänge Berlins, ist auch das vorliegende Gemälde entstanden.
Der Berliner Maler Otto Nagel wurde als Sohn eines Tischlers im Berliner Arbeiterbezirk Wedding geboren. Die grauen Hinterhöfe, die großen Fabriken, die alltägliche Not und der Existenzkampf der Arbeiterinnen und Arbeiter prägten und beeinflussten den Maler, der oftmals nicht wusste, woher Geld für Farben und Leinwand zu nehmen sei. Käthe Kollwitz und Heinrich Zille zählten zu seinem Freundeskreis und Harald Metzkes war einer seiner Meisterschüler.
Anfang der 1930er hatte Nagel bereits mit Repressalien gegen ihn zu kämpfen, doch ließ er sich nicht entmutigen. Nagel, der nach dem Krieg mit zahlreichen Preisen geehrt wurde und Erster Vorsitzender wurde, war zudem 1955/1956 Präsident des Verbands Bildender Künstler der DDR sowie von 1956 bis 1962 Präsident der Akademie der Künste der DDR.
Hinweis: In dem oben erwähnten Nagel Buch von Wolfgang Hütt wurde anstelle des Gemäldes aus dem Besitz Prof. Frankensteins das gleichnamige Pastell abgebildet.


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